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Schußwaffengebrauch mit Todesfolge, Einweisung eskaliert im Todesschuss - Stellungnahme des BayPE, Polizei erschiesst Patienten, Tödlicher_Polizeieinsatz',

"Wir fordern Aufklärung" Bayerischer Landesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V. alarmiert über Tod eines Patienten bei Polizeieinsatz. Erharting in Oberbayern, 13. Juli 2016: Ein 62-jähriger Bewohner eines Altenheims soll in die Psychiatrie gebracht werden. Eine Polizeistreife rückt an, um den Transport zu begleiten. Als zwei Polizisten mit Sanitätern den Raum betreten, greift der Heimbewohner mit einem Messer an und verletzt einen Polizisten schwer am Bein. Mindestens einer der Polizisten schießt auf den Mann, dieser stirbt noch vor Ort. Er habe unter chronischer Schizophrenie gelitten. Unsere Stellungnahme: Bei diesem Fall drängt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit des Gewalteinsatzes auf. Wie konnte es zu dieser Eskalation mit tödlichem Ausgang kommen? Wie steht es um die Schulung der Polizei im Umgang mit möglicherweise traumatisierten Menschen? Der Bayerische Landesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V. will den Tod eines Menschen nicht einfach hinnehmen und fordert eine umfassende öffentliche Aufklärung des Falles. Die verpflichtende Einbeziehung des Krisendienstes bei Klinikeinweisungen haben wir schon vor einem Jahr am Runden Tisch zum PsychKHG gefordert. Der Fall zeigt erneut, wie notwendig der weitere Ausbau des Krisendienstes ist und wie wichtig es ist, deeskalierend zu wirken. Dies ist leider nicht der einzige Fall übermäßiger Polizeigewalt gegen Menschen mit psychischer Erkrankung. Wir sind auch über die Anforderung eines Spezialeinsatzkommandos in Kronach (Oberfranken) im Zusammenhang mit der Klinikeinlieferung eines Mannes am 15. Juli alarmiert. Auch hier stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit. Eine Erklärung zu diesem Vorfall steht aus.