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Offener Brief zum Fall Mollath

Offener Brief an die Staatsministerin der Justiz, Frau Beate Merk:

 

Sehr geehrte Frau Staatsministerin der Justiz, Frau Beate Merk, der Bayerische Landesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V.

 

beobachtet seit längerem das Unrecht, das Herrn Gustl Mollath von der Psychiatrie angetan worden ist. Jetzt, als sich die Angaben des Verurteilten nicht als "Paranoides Gedankensystem", sondern als Tatsachen erweisen, die sich nachweislich als die Wahrheit herausgestellt haben, ist ein weiterer Verbleib des Gustl Mollath in der Psychiatrie als Freiheitsberaubung anzusehen.

 

Die bisherigen Gutachten der Psychiater, die behaupten, dass der Verurteilte eine ganze Reihe von Personen und seine frühere Ehefrau mit einem "komplexen System der Schwarzgeldverschiebung" in Verbindung bringt, haben sich nach einer Untersuchung der betroffenen, damaligen Hypobank als die Wahrheit erwiesen. (siehe Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung vom 29.11.2012, Seite 33. Offensichtlich haben die Gutachter den Wahrheitsgehalt der Angaben des Verurteilten als reine Phantasie bewertet und gegenseitig abgeschrieben, ohne den Sachverhalt auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen zu können.

 

Eine Haftstrafe wegen der Misshandlungen an seiner Ehefrau, weswegen er verurteilt worden ist, wäre schon lange mit der Höchststrafe abgebüßt gewesen, nur der Aufenthalt in der Forensik, der auf eine falsche Beurteilung und falsche psychiatrische Diagnose beruht, rechtfertigte die Andauer der Freiheitsentziehung. Es hat den Anschein, als wenn Gustl Mollath, von gesellschaftlichen Kreisen unschädlich gemacht werden sollte. Der BayPE e.V. fordert nun eine sofortige Überprüfung des Sachverhaltes und die unmittelbare Freilassung von Gustl Mollath. Außerdem wird wegen der überlangen Haftdauer eine Entschädigungsleistung des Staates im Raum stehen.

 

Wir bitten Sie, uns über die weiteren Entwicklungen in dem vorliegenden Justizskandal auf dem Laufenden zu halten.

 

München, den 30. November 2012<P>\r\n\r\nReinhold Hasel, Pressesprecher,Almuth Rönner, Forensik