Bannerbild | zur Startseite Bannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Einladung zur Stolpersteine-Denkmalsetzung am 20.03.2023 in Kloster Irsee

Einladung zur Stolpersteine-Denkmalsetzung am Montag, den 20.03.2023 um 17 Uhr in Kloster Irsee

 

lm Sommer 1981 wurde Kloster lrsee als Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben eröffnet. Damit wurde das historische Ensemble des ehemaligen Freien Reichsstifts zum Ort anspruchsvoller Gastlichkeit und zeitgenössischer Willkommenskultur für Seminar- und Konferenzteilnehmer aus Wirtschaft und Politik, Bildung und Verbandswesen.

ln Kloster lrsee haben auch das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags und die Schwabenakademie lrsee ihren Sitz. Das Spektrum der Veranstaltungen reicht damit von der beruflichen Fort- und Weiterbildung bis zur offenen Erwachsenenbildung mit wissenschaftlichen Konferenzen und glanzvollen Kunst- wie Musikereignissen.

Mit der Einrichtung des Schwäbischen Tagungs- und Bildungszentrums hat der Bezirk Schwaben nach langer Zweckentfremdung im Zuge der Säkularisation wieder an den Geist der benediktinischen Reichsabtei lrsee angeknüpft, sodass die barocke Anlage heute eine neuerliche kulturelle Blüte erlebt. Damit verbunden ist eine Verpflichtung der wechselvollen Geschichte des Klosters und der ehemaligen Anstalt lrsee gegenüber. So gehörtauch das Cedenken an die mörderischen "Euthanasie"-Aktionen im Nationalsoziallsmus, in die man sich vor Ort hatte einbinden lassen, zur selbstverständlichen Aufgabe der Bezirkseinrichtung.

 

Weitere lnformationen zur Geschichte von Kloster Irsee und Hinweise zur Anfahrtfinden Sie unter

www.klosier-irsee.de

 

Am 1. September 1849 wurde in Kloster lrsee die erste Schwäbische "Kreis-lrren-Anstalt" eröffnet, die nach dem Neubau der,,Heilanstalt für Geisteskranke" in Kaufbeuren bis 1972 als Abteilung für chronisch Kranke der "Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren/lrsee" bestand.

Auch lrsee hatte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Anteil an der menschenverachtenden NS-,"Euthanasie": 1940/41 wurden von hier aus im Rahmen der "Aktion T4" 400 Patientinnen und Patienten in die Gasmordanstalten Grafeneck und Hartheim verlegt und dort getötet. Bis Kriegsende starben in lrsee darüber hinaus mehrere Hundert Kranke an den Folgen eines hier "Schmalkost" genannten systematischen Nahrungsentzugs bzw. einer gezielten Verabreichung überdosierter Medikamente.

ln Kloster lrsee erinnern ein Denkmal auf dem ehemaligen Patientenfriedhof hinter der Klosterkirche, die zur Gedenkstätte umgewidmete Prosektur der Anstalt sowie seit 2009 und 2015 zehn Gedenksteine des internationalen Projekts STOLPERSTEINE an die Opfer.

Am 20. März wird Gunter Demnig vor der lrseer Klosterfassade weitere Stolpersteine zur Erinnerung an die als "Gnadentod" verharmloste Vernichtung angeblich "unwerten Lebens" setzen. Sie sind dem namentlichen Gedenken an Josefa Bühler, Maria Faber, Josefa Fries und Xaver Rager gewidmet, die in lrsee Opfer der NS-Gesundheitspolitik wurden.

 

Zur Denkmalsetzung sind Sie herzlich eingeladen.

 

Download des Flyers siehe unten.

Weitere Informationen

Downloads