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Lange Wartezeiten machen psychisch Kranke noch kränker

Artikel in der Augsburger Allgemeine

Kommentar von Daniela Hungbaur vom 04.07.2023

 

Zu viele Menschen, die ernsthaft psychisch krank sind, müssen zu lange auf einen Therapieplatz warten. Die Folgen sind gravierend. Das muss sich sehr schnell ändern.

 

Die Versorgung von Menschen, die psychisch krank sind, ist seit langem zu oft ein beschämendes Trauerspiel. Dass Patientinnen und Patienten monatelang auf einen Therapieplatz warten müssen, ist völlig inakzeptabel. Und die Lage droht sich zuzuspitzen, da auf der einen Seite die psychische Belastung, auf der anderen Seite der wirtschaftliche Druck auf das Gesundheitssystem zunimmt. 

 

Lange Wartezeiten: Psychische Probleme steigern sich bei Nicht-Behandlung

Doch bei der Behandlung von psychisch Erkrankten zu sparen, ist kurzsichtig. Die Folgebelastungen sind hier besonders gravierend. Schon jetzt steigen beispielsweise die Ausfalltage in Unternehmen aufgrund psychischer Probleme. Und dass es verantwortungslos ist, psychisch kranke Kinder und junge Erwachsene warten zu lassen, müsste jedem einleuchten: Das Risiko, dass aus kranken Kindern kranke Erwachsene werden, ist groß – von der Belastung ihrer Familien ganz zu schweigen.

 

Wie so oft in unserem milliardenschweren Gesundheitssystem fällt auf, dass auch hier etwas in der Verteilung der Gelder und Kapazitäten nicht stimmen kann. Dass das Versorgungsangebot die Bedürfnisse Kranker zu wenig berücksichtigt. Dabei könnte so viel Leid verringert und Geld gespart werden, wenn Menschen jeden Alters, die ernsthaft psychisch krank sind, schnell eine wohnortnahe und gute Behandlung finden würden.

 

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